Was ist eine Allergie?
Unter einer Allergie versteht man die Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Stoffe aus der Umwelt (Pollen, Tierhaare, Metallionen wie Nickel). Es werden 4 Allergietypen unterschieden, besonders relevant sind die Soforttypallergie (Typ1) und die Allergie vom Spättyp (Typ4).
Zu den Allergien vom Soforttyp zählen der Heuschnupfen, die Hausstaubmilbenallergie, Allergien gegen Insektengifte (Bienen- und Wespengift),das allergische Asthma und einige Arten der Nesselsucht (Urticaria). Bei der Abklärung von Soforttypallergien kommen Hauttests (Prick-,Scratch- oder Intracutantest) und spezielle Blutuntersuchungen (spezifisches IgE) zum Einsatz. Im Einzelfall kann auch eine Provokationstestung erforderlich sein.
Spättypallergien spielen vor allem bei Ekzemerkrankungen eine Rolle. Die Abklärung erfolgt mittels eines Pflastertests (Epicutantest).

Heuschnupfen
Ca. 10% der Deutschen leiden unter einem Heuschnupfen. Die Zahl steigt seit Jahren an. Während des Pollenfluges treten allergische Beschwerden der Nase (verstopfte Nase, Fließschnupfen, Niesanfälle) und der Augen auf. Gefürchtet ist der sogenannte Etagenwechsel bei dem dann auch das Bronchialsystem mit betroffen ist und es zu einem allergischen Asthma kommt.
Rein symptomatische Behandlungen wie Nasentropfen und Antiallergica lindern die allergischen Beschwerden, haben aber keinen Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung. Mit einer Hyposensibilisierungsbehandlung wird die Allergie selbst behandelt und die Fehlreaktion des Immunsystems korrigiert.

Hausstaubmilbenallergie
Im Gegensatz zu den Pollenallergien treten die Beschwerden bei Milbenallergie ganzjährig auf. Sie ähneln ansonsten den Symptomen des Heuschnupfens, treten aber meist verstärkt während der Nacht oder am Morgen auf. Hauptverursacher einer Hausstauballergie sind die Milben und deren Ausscheidungsprodukte.
Die Milben sind mit den Spinnen verwandt und kommen fast auf der ganzen Welt vor. Sie halten sich bevorzugt im Bereich von Teppichen, Polstermöbeln, Gardinen, Betten und Kuscheltieren auf. Sie ernähren sich von menschlichen und tierischen Hautschuppen sowie anderen organischen Bestandteilen des Staubs.
Zur Behandlung kommen zunächst verschiedene Maßnahmen zum Einsatz, die die Menge der Milbenallergene vermindern soll. Dazu zählen neben milbendichten Matrazenüberzügen und Bettwäsche auch eine Sanierung des Schlafraumes. (Keine Teppiche im Schlafraum, keine Pflanzen, möglichst keine Kuscheltiere). Führen diese nicht zu einem Verschwinden der Beschwerden ist ebenfalls eine Hyposensibilisierung möglich.

Nesselsucht
Nesselsucht heißt in der Fachsprache Urticaria. Innerhalb von Minuten bis Stunden nach dem Kontakt mit einem Allergen bilden sich juckende Quaddeln, so wie sie beim Hautkontakt mit Brennnesseln entstehen.
Zu Beginn der Reaktion zeigen sich begrenzte, geschwollene und leicht erhabene Rötungen, die schnell größer werden und jucken. Es können sich auch weißliche Flecken bilden. Die Quaddeln können einzeln auftreten und die Größe von Linsen haben. Meistens stehen sie aber beetartig zusammen. Sie können sich auch über den ganzen Körper ausbreiten und großflächig zusammenfließen.
Die Dauer der Schwellungen ist unterschiedlich. (einige Minuten bis 24 Stunden) In vielen Fällen handelt es sich um sogenannte immunologische Ursachen für eine Nesselsucht. So können verschiedene Lebensmittel wie Nüsse, Gewürze, Fisch oder Schalentiere (Muscheln, Krabben etc.) zu allergischen Reaktionen führen. Die allergischen Reaktionen bestehen häufig in einer Quaddel- oder Ödembildung. Es kann aber auch zu Luftnot und in besonders schweren Fällen zum anaphylaktischen Schock kommen. Auch Medikamente sowie die in Lebensmitteln enthaltenen Farb- und Konservierungsstoffe können schwere allergische Reaktionen verursachen.

Testverfahren
Mit den folgenden Verfahren kann eine Allergie nachgewiesen werden.